Denke
nicht , das Karate nur im Dojo stattfindet
(dojos no mino karate to omou na)
Gichin Funakoshi
Einführung
Geschichte
Die Geschichte des Karate
hängt eng mit der Geschichte Okinawas zusammen. Okinawa liegt in
der Mitte einer Inselkette Namens Ryukyu. Diese Inselkette liegt zwischen
Taiwan und dem südlichen Zipfel Japans. Die ersten Bewohner stammten
vermutlich aus China, Südostasien und den nördlichen japanischen Inseln.
Einflüssen aus Japan, Südostasien und China gab es mindestens seit 300
v.Chr..
Die Haupteinnahmequellen waren Ackerbau und Fischfang.
Zwischen dem 6. und 9. Jh. v. Chr. führten die Japaner mehrere
militärische Aktionen gegen die Inselbewohner durch. Zum Schutz
wurden daraufhin Dorfgemeinschaften gebildet.
Nachdem China Japan als politisch unabhängig anerkannt hatte, entstand
eine rege Handelsbeziehung zwischen den beiden Ländern. Dem
Handelsverkehr schloss sich im 7. - 8. Jahrhundert ein betriebsames
Reiseaufkommen zwischen Japan und Okinawa an. Unter den Reisenden
befanden sich Gelehrte, Samurai und kämpferisch ausgebildete
Wandermönche. Einige von ihnen blieben in Okinawa. Man vermutet auch
einen Einfluss aus China in Form des Kung-Fu.
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Nach der Spaltung in 3 Königreiche um 1340, erklärte sich das größte
bereit, China gegenüber tributpflichtig zu sein. Der Kaiser bestätigte
dies 1372. Einige Edelleute aus den Delegationen blieben für mehrer Jahre
in China; studierten dort und lernten die chinesische Kultur kennen, bevor
sie wieder nach Okinawa zurückkehrten. Die Selbstverteidigungsmethode,
die in Okinawa gelehrt wurde, hieß Tode. Sie
war dem Karate schon recht ähnlich.
1429 wurde Okinawa unter König Sho Hashi vereinigt. Es begann die
Sho-Dynanstie. Um die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu
verbessern, regte er Handelsbeziehungen zu den umliegenden Ländern an.
Die Städte Shuri und Naha profitierten sehr stark davon. Es waren die
größten Städte der Insel.
Um 1440 wurde die Sho-Dynastie gestürzt. Eine neue Sho-Dynastie konnte
erst um 1477 errichtet werden. Der neue König Sho Shin ordnete ein
Waffenverbot für Adelige und Bauern an. Der Adel musste in der damaligen
Hauptstadt Shuri leben, um ihn besser kontrollieren zu können.
Als Folge des Waffenverbotes, entstanden zwei geheime
Selbstverteidigungsschulen. In der einen (Ryukyu Kobudo) befanden sich
Bauern und Fischer. Sie wandelten ihre einfachen Arbeitsgeräte in Waffen
um. Die andere Selbstverteidigungsform wurde vom Adel geübt und nannte
sich Tode.
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Im Jahre 1609 endete das Goldene Zeitalter für Okinawa. Die Japaner
führten eine militärische Intervention aus und setzten danach eine
Marionettenregierung ein. Das Waffenverbot galt weiterhin. Durch viele
Reibereien zwischen den Samurai und der Bevölkerung bekamen die
Kampfkünste einen großen Zulauf. Die unterschiedlichen Schulen trafen
sich und man schloss sich zusammen. Es entwickelte sich ein neuer
Kampfstil, das Okinawa-te. Es wurden wirksame Methoden für den Ernstfall
entwickelt. Die Japaner versuchten, dies zu unterbinden und terrorisierten
die Bevölkerung. Nach 1700 bildeten sich drei große Schulen: Naha-te,
Shuri-te und Tomari-te.
Die Stile Shuri-te und Tomari-te wurden als Shorin-ryu
bekannt. Den Stil Naha-te nannte man
Shorei-ryu.
Aus dem Shorin-ryu entwickelten sich das Shotokan-Karate und der Stil
Shito-ryu. Das Goju-Ryu-Karate hat seinen Ursprung im Shorei-Ryu.
1905 konnte Karate in den Schulen von Okinawa eingeführt werden. Zu
diesem Zeitpunkt hieß Karate noch Okinawa-te. Die Ideogramme wurden erst
später ausgetauscht.
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Kara steht für leer und Te für
Hand oder aber auch Technik. Ohne philosophischen Hintergrund stehen diese
beiden Silben nur dafür, dass hier eine Kampfkunst mit leeren Händen, also
ohne Waffen ausgeführt wird. Was ja im Ursprung auch richtig war. In
Japan bekam der Ausdruck Kara-Te eine philosophische Interpretation.
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Der Schüler sollte seine
Gedanken leer machen um so einen beruhigten Geist zu haben und
offen für die geistigen Grundsätze des Karate zu sein. Das Karate
wurde zum Karate-Do. Ein sich im Karate-Do Übender sollte bescheiden,
selbstlos und sanftmütig sein.
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Kara
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Prinzipien des Karates
Kraft und Dynamik sind
elementar beim Einsatz von Schlägen, Tritten und Stößen. Die Technik wird
mit maximaler Beschleunigung und absoluter Körperspannung für einen kurzen
Moment (Kime) auf einer
möglichst kleinen Auftrefffläche ins Ziel gebracht. So wird eine recht
wirksame Schocktechnik erzielt. Trotz dieser harten Techniken berücksichtig
das Karate auch das ökonomisch Prinzip, das man grundsätzlich den
Angreifer zuerst ins Leere laufen lässt, also der Angriffstechnik ausweicht oder
die angreifende Kraft in eine andere Richtung umleitet.
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